Die Trendsportart Wandern
Gerade im letzten Jahr ist das Wandern wieder in Trend gekommen. Voraussichtlich hält dieser Trend auch in dieses Jahr weiter an.
Auf dieser Seite möchten wir Ihnen viele Informationen rund um die Trendsportart Wandern vermitteln. Unter anderem gehen wir auf die Auswahl der Wanderwege, die Ausrüstung und den Naturschutz im Wald ein.
Wanderausrüstung
Wandern macht nur mit der richtigen Ausrüstung Spaß. Außerdem sind viele Wege nur mit Wanderschuhen sicher zu begehen. Wir geben Tipps worauf Sie beim Kauf von Wanderschuhen achten können und welche Ausrüstung Sie beim wandern generell dabei haben sollten.
Wanderschuhe
Wandern macht nur Spaß, wenn die Schuhe passen, egal ob es eine Wanderung auf breiten Forstwegen vor der Haustüre oder auf steil und felsigen Pfaden im Gebirge ist. So muss je nach Einsatzzweck das passende Model ausgewählt werden.
- für einfache Wege Hiking-Schuhe (knöchelfrei) mit flexibler Sohle (natürliches Bewegen, Abrollen des Fußes)
- je technischer das Gelände ist, desto steifer sollte die Sohle sein
- schwierigeres Gelände: Schuhe mit hohem Schaft (zur Stabilisierung des Sprunggelenks)
- Sohle: geländefähiges Profil und griffig
- Allwetter-Wanderungen: wasserundurchlässige Membran, wie z.B. GORE TEX
Empfehlung: Die Schuhe auf jeden Fall in Ruhe, ausgiebig anprobieren und sich in einem Fachgeschäft beraten lassen!
Wanderrucksack
Der Wanderrucksack muss zur Person und zur Unternehmung passen.
Volumen:
- Rucksack sollte ausreichend groß für Ausrüstung (Kleidung) und Verpflegung sein
- Tipp: Rucksack nie zu groß wählen sonst packt man schnell zu viel ein
Ausstattung:
- Öffnungen, Trennfächer oder zusätzliche Taschen je nach Vorlieben einplanen
- Tragesystem:
- je größer und schwerer der Rucksack, desto stabiler und gepolsterter sollte dieser sein
- ggf. auf einen ergonomisch geformten Hüftgurt achten (Gewicht auf Becken verteilen!)
- Rückenlänge: bei größeren Rucksäcken auf eine Verstellung der Rückenlänge achten
Tagesrucksack für Tagestouren:
- 20-30 Liter Volumen sind hier ausreichend
- Packinhalt für eine Tagestour:
- Wanderstöcke: erleichtern das Gehen, vor Allem Bergab
- 1. Hilfe-Set (Rettungsdecke, Verbandspäckchen, Traubenzucker, sterile Wundauflage, …)
- Verpflegung: Essen und ausreichend Trinken
- Sonnenschutz: Creme, Hut, Sonnenbrille
- Kleidung: warme Jacke bzw. Regenjacke, Wechselkleidung (auch auf Tagestouren)
- ggf. kleine Sitzauflage für die Pause
Wanderkleidung
Grundsätzlich wird das „Zwiebel-Prinzip“ (3-Schicht-Prinzip) empfohlen:
- 1. Schicht (Base-Layer): Funktionsunterwäsche für den Feuchtigkeitsabtransport (meist aus Kunstfaser oder auch aus Merinowolle)
- 2. Schicht (Mid-Layer): Isolationsschicht ja nach Wetter, Temperatur und Aktivität (Pullover, Jacken, Westen, Wanderhemden)
- 3. Schicht (Shell-Layer): Wetterschutzschicht, wind- und wasserabweisend bzw. -dicht
Weitere Tipps:
- Wanderhosen sollen leicht, bequem und nicht eineigend sein
- Wandersocken: keine Freizeitsocken mit hohem Baumwollanteil, sondern spezielle Funktionssocken aus Kunstfaser oder Merino, um Feuchtigkeitsstau und Blasenbildung zu verhindern
- Kopfbedeckung: Hut, Kopftuch, Buff – Sonnen-, Wetter- und Kälteschutz
Wanderwege Vorschläge
Die richtige Auswahl der Wanderwege
Um die passende Tour für den Wanderausflug auszuwählen, gibt es verschiedene Unterscheidungen, auf die man achten kann. Zum einen gibt es Unterschiede in den Wegbezeichnungen sowie in den Streckenmarkierungen.
Wegbezeichnungen
Wegmarkierungen
Wegegebot
In allen Nationalparks und allen Naturschutzgebieten gilt ein grundsätzliches Wegegebot. Außerdem dürfen Wanderer, Radfahrer und Reiter lediglich die für sie ausgewiesenen Wege nutzen. Alle nicht gekennzeichneten Wege sind dauerhaft als nicht mehr zugänglich anzusehen und werden im Laufe der Zeit von der Natur wieder vereinnahmt werden.
Wieso ist es so wichtig auf den ausgeschilderten Wegen zu bleiben? Im Falle des Nationalpark Schwarzwaldes soll dies vor Allem dem Artenschutz dienen. Zur Beruhigung von Waldflächen in denen zum Beispiel das Auerhuhn seine Brut- und Aufzuchtplätze hat oder andere Wildtiere Ruhebereiche benötigen werden Wege kurzfristig oder saisonal gesperrt. Im Winter können Wege auch durch Gefahren wie Eisglätte oder Baumbruch gesperrt werden.
Zum Schutz der Natur möchten wir an alle appellieren, sich an die geltenden Regeln zu halten. Nur wenn wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen, können wir das Wanderparadies im Schwarzwald auf lange Sicht in vollen Zügen genießen.
Alle Informationen zu den aktuell gesperrten Wegen im Nationalpark Schwarzwald finden Sie auf der Homepage des Nationalparks.
Natürlich gibt es nicht nur im Nationalpark Wegesperrungen. Die Kommunen können auch in Ihren Regionen Gebiete und Wege zum Schutz der Natur sperren. Diese Sperrungen sind genauso zu beachten und sind für die Tiere und Pflanzen außerhalb des Nationalparks genauso wichtig wie innerhalb.
Nachhaltiges Wandern
Die Trendsportart wandern bringt leider auch unschöne Seiten mit sich. Viele Besucher hinterlassen Abfälle und Müll im Wald, ohne sich über die Konsequenzen für Natur und Tiere Gedanken zu machen. Leere Getränkedosen, Flaschen, Verpackungen, Papiertücher und benutze Mundschutzmasken werden rechts und links entlang der Wege oder an Wanderparkplätzen entsorgt.
Nachhaltiges Wandern – wir geben Tipps:
- alle Abfälle wieder mit nach Hause nehmen
- eventuell kleine Abfalltüten einpacken in denen eigens produzierter Müll gesammelt werden kann
- auf „To-Go“ Verpflegung verzichten, zu Hause in wiederverwendbare Behälter und Flaschen umpacken/umfüllen
- kleineren Müll von anderen aufheben, größere Müllberge bei der Gemeinde melden
- auf nachhaltigen Wegen zum Wanderziel gelangen um CO2 zu sparen (Fahrgemeinschaften, Bus und Bahn nutzen)
Wir möchten an alle appellieren, Müll & Abfall im Wald zu vermeiden. Vielen Dank!
Die Erste-Hilfe Tipps und Tricks
Ein Unfall ist schnell passiert. Jeder ist verpflichtet Erste-Hilfe zu leisten, um etwaige Gefahren von der verletzten oder erkrankten Person abzuwenden oder nicht weiterhin auszusetzen.
ABER: Eigenschutz geht vor Fremdschutz!
Vesperideen
Wandern ist ein Ausdauersport, bei dem wir 350-550 Kilokalorien pro Stunde verbrennen. Darum ist es wichtig, die Energie- und Flüssigkeitsreserven aufzufüllen. Kohlenhydratreiche Snacks beugen Unterzuckerung vor, leicht gesalzene Rohkost und Obst versorgen den Körper mit wichtigen Mineralstoffen, die wir beim Schwitzen verlieren.
Eine große Flasche Mineralwasser, Tee oder Saftschorle und etwas zu Essen gehört in jeden Wanderrucksack.
Kurzer Stopp:
Eine Banane, Nüsse oder Studentenfutter, Müsliriegel und etwas zu trinken sind optimal dafür geeignet, um eine kurze Pause einzulegen.
Vesper- oder Picknickpause
Bei großen Touren ist eine ausgiebige Pause ein echtes Highlight. Hier empfehlen wir leichte Speisen wie das klassische Sandwich. Das Sandwich können Sie mit Käse, magerer Wurst oder Brotaufstrichen belegen. Gurken, Tomaten oder Salatblätter geben dem Sandwich den nötigen Frischekick. Gemüsesticks und gekochte Eier sind schnell zubereitete und runden das Vesper ab. Herzhafte Muffins können eine Alternative zum Brot bilden. Die Muffins können beispielsweise mit Broccoli, Zucchini oder Paprika gefüllt werden. Auch Salate können das Vesper ergänzen.
Trainingserfolg beim Wandern
Die Auswirkungen, die das Wandern auf unseren Körper und die Muskulatur haben kann, wird häufig unterschätzt. Selbst Personen, die regelmäßig Sport treiben, können von der ungewohnten Muskelbelastung profitieren.
Durch die teils unebenen Wege, die kleineren und größeren Hindernisse wie Äste oder Steine und das ständige Auf und Ab des Geländes, werden immer wieder ungewohnte Reize an die Muskeln gesendet. Beim Wandern bewegt man sich größtenteils im aeroben Bereich und hat damit auch zahlreiche Effekte auf das Herz-Kreislausystem.
Effekte des Wanderns in aller Kürze:
- Verbesserung des gesamten Herz-Kreislaufsystems durch die gleichmäßige, gering-mittlere Intensität
- Stabilisierung und Harmonisierung des Blutdrucks
- Stressreduktion durch die Bewegung an der frischen Luft und in der Natur
- Kräftigung des Rumpfbereichs (Halteapparat) und der Beinmuskultur
- Steigerung der Konzentrationsfähigkeit und der Koordinationsfähigkeit
- Verbesserung des Gleichgewichtssinns und der Trittsicherheit
Wandern stellt eine optimale Möglichkeit für unterschiedliche Gruppierungen (alt und jung, trainiert und untrainiert) dar, die allgemeine Fitness zu steigern.Ein wichtiger Grundsatz ist aber auch hier die regelmäßige Belastung die idealer weiße 2-3-mal pro Woche durchgeführt werden sollte. Pro Wanderung reichen schon Belastungsreize von 30-45 Minuten aus, um günstige Effekte zu erzielen.
Übungsideen mit dem Rucksack
Um sich auf eine mehrtägige Tour vorzubereiten, haben wir uns einige Übungen überlegt, mit denen Sie den Körper auf die Belastung mit dem Rucksack vorbereiten können.
Sie benötigen: Einen Rucksack gefüllt mit schweren Gegenständen wie z.B. Bücher oder Wasserflaschen
Training: Jede Übung mit 12-15 Wiederholungen jeweils 3 Serien, Pause zwischen den Übungen 30-40 Sekunden
Rucksackgurte eng ziehen (Gewicht sollte oben liegen), Füße stehen hüftbreit nebeneinander, Fußspitzen zeigen leicht nach außen, Gewicht auf Fersen verlagern, Beine beugen, Gesäß nach hinten unten schieben, zurück in die Ausgangsposition kommen
Hüftbreiter Stand, Rucksack an beiden Gurten fassen, Beine Beugen, Oberkörper nach vorne lehnen, Kopf in Verlängerung zur Wirbelsäule, Ellbogen nach oben ziehen, Schulterblätter Richtung Wirbelsäule um Bewegung zu intensivieren, Arme langsam strecken und Rucksack nach unten führen bis Arme fast gestreckt sind, Oberkörper und Beine bleiben in Ausgangsposition
Auf den Boden setzen, Brustbrein nach vorne oben Strecken, Schulterblätter nach hinten unten ziehen, gebeugte Beine anheben, Rucksack mit beiden Beinen vor den Bauch halten, Oberkörper im Wechsel von links nach rechts rotieren
Großer Ausfallschritt nach vorne, Fußspitzen zeigen beide nach vorne, aufrechter Oberkörper, hinteres Knie Richtung Boden führen und wieder hochdrücken, Oberkörper bleibt aufrecht
Stabiler Stand, Knie leicht gebeugt, Bauch fest anspannen, Rucksack am oberen Griff halten, Arm beugen und neben die Schulter führen, Arm über die Seite nach oben ausstrecken bis Ellbogen fast komplett gestreckt ist, Rucksack dabei leicht nach vorne drücken, kurz halten und zurück in Ausgangsposition führen.
Mit den Fußzehen und -ballen auf eine Treppenstufe stehen, Fersen in der Luft, Beine sind gestreckt, der Oberkörper ist aufrecht, Füße strecken und Fersen so weit es geht nach oben bewegen, Fersen langsam wieder nach unten führen, am besten tiefer als die Stufe bis Dehnung zu spüren ist